top of page

#MyKelomatResidency

Auf zum Kunstschaffen!

Als Tatort wähle ich 

ein Kurhotel in den Alpen,

für den geistigen und räumlichen 

Abstand von Zuhause

und als Ort der Inspiration.

 

Alles muss schnell gehen.

Es bleibt nicht viel Zeit!

Gedanken zum Projekt / von Sophie Frühling

Kunst, Kind und Kopf unter einen Hut zu bringen ist heutzutage schwerer als je zuvor. Nicht zuletzt deswegen, weil dieser Tage kaum mehr Hüte getragen werden. Von der Kunst alleine können die wenigsten leben. Wie schon weiland Marx sagte: „Der Mensch lebt nicht von der Kunst allein.“

 

Also muss man nebenher noch einer Erwerbsarbeit nachgehen, was nicht nur Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch Energie, und dann kommt noch die Familie, und am Schluss ist für die Kunst nicht mehr viel übrig. (Und wenn jetzt jemand einwenden möchte: „Ja und, wir müssen alle arbeiten und können nicht den ganzen Tag sinnlose Sachen machen wie Kunst!“, dem sei gesagt, dass vermutlich

mindestens die Hälfte der Arbeit, die so gemacht wird, völlig sinnlos 

ist, und oft sogar schädlich für Mensch und Umwelt, und wahrscheinlich richtet die Kunst insgesamt weniger Schaden an als die Nichtkunst, aber das müsste ich jetzt recherchieren.) Und dann braucht man ja noch Zeit, sich auszuruhen.

 

Nach langem Hin und Her gelingt es der Künstlerin Terri Frühling, sich einen Tag für die Kunst zu nehmen. Es ist für sie der wichtigste Tag im Jahr, und sie sieht ihm voll Motivation und Zuversicht entgegen. An diesem Tag plant sie, alles zu machen, was man als Künstlerin nur machen kann, und zudem noch, sich selbst und ihre Bestimmung zu finden.

Schon auch zur Erholung bucht sie in einem Kurhotel. Während sie versucht, ihre Kunst in jede Sekunde des Tages zu stopfen, bemerkt sie, wie schwer es ihr fällt, mit dem Werkeln auch nur zu beginnen, und der Überschwang verwandelt sich in Desillusionierung.

 

Nichtsdestotrotz stiefelt sie beharrlich weiter durch die Molasse. 

15 Stunden. Nonstop.

 

Während jedes Teilprojekt voller Euphorie begonnen wird, der Titel und die Beschreibung voll Zuversicht, sowie der erste Hashtag, macht sich bald Ernüchterung breit, und die bittere Realität spiegelt sich im

zweiten Hashtag wider.

 

Was wurde aus den großen Plänen? Den ganzen Tag lang intensivst gearbeitet. Was aber ist das Ergebnis? Ist das Projekt gescheitert?

 

Dieser Katalog, lieber Kunstfreundin, ist, was vom Tage übrig blieb.

Materielles Resultat intensivster Kunstklausur. Dessert, Digestion.

 

Quis lux quibus lucis. 

Der Katalog zur Ansicht > Download:

bottom of page